Naturschutz- und Umweltprojekte in der Gemeinde

Großes Moor Bokel

mit Naturerlebnispfad. Das Moor - Gestern und Heute.
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Impressionen
NordsehenTV-Bericht

Otterbiotop

Bingo-Umweltstiftung fördert die Erweiterung des Otterbiotops an der Lune mit 28.100 Euro

 

20.08.2014

Das neue Projekt am Otterbiotop Lunestedt beeindruckt die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung so stark, dass sie mit 28.100 Euro 80 Prozent der Kosten übernimmt. Damit kann das „Forum Natur Lunekring“ das Otterbiotop weiter ausbauen, dass schon vor einigen Jahren durch die Umwandlung alter Klärteiche entstanden ist. Außer Ottern leben Biber und viele andere Tierarten in dem Feuchtbiotop. An Schautafeln und auf Aussichtstürmen können sich Besucher über das Biotop informieren. Besondere Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche.

Ein neuer Steeg mit Aussichtsturm, ein Bootsanleger für Kanufahrer und neue Tafeln entlang des Naturlehrpfades sollen nun das naturnahe Gebiet erweitern. Damit wird zugleich das Nahrungsangebot für Störche verbessert, die 2012 zum ersten Mal seit 60 Jahren wieder in der Region gebrütet haben. Die Fertigstellung der Erweiterung des Otterbiotops kann im September 2014 gefeiert werden. Drei weitere Wasserflächen sind für das nächste Jahr geplant. Hermann Kück vom Forum Natur Lunekring sowie Bürgermeister Voigts  freuen sich über die Zuwendung der Stiftung, weil sie es ermögliche, „mit den Kanufahrern eine neue Zielgruppe zu erreichen, so dass auch nicht vor Ort wohnende Naturinteressierte an das Biotop herangeführt werden“. Gleichzeitig dankt Bürgermeister Voigts den Mitgliedern des Forum Natur Lunekring, die 20 % der Kosten durch Eigenleistung erbringen. 

„Neben dem Naturschutz verstärkt das Forum Natur Lunekring mit dem neuen Projekt auch die Möglichkeit zur Umweltbildung in der Region“, lobt Stiftungsgeschäftsführer Karsten Behr die engagierten Umweltschützer an der Lune. Das Forum Natur Lunekring hat mit Hilfe der Bingo-Umweltstiftung schon einige Projekte verwirklicht, wie Naturlehrpfade, Streuobstwiesen, und das Dorphuus Natureum. Mit dem Otterbiotop in der Beverstedter Ortschaft Lunestedt zählt es zu den Preisträgern des Deutschen Naturschutz- und Bürgerpreises 2013.

Das Otterbiotop in Lunestedt

hat sich schon in kurzer Zeit zu einem Anziehungspunkt für Jung und Alt entwickelt. Wer will, kann hier in aller Ruhe die Schönheit der Landschaft auf sich wirken lassen, in die Natur hineinhorchen und die Tiere beobachten.

Die Gemeinde Beverstedt hat zum Otterbiotop Lunestedt einen Flyer erstellen lassen, mit dem Sie sich einen Überblick über die Einzigartigkeiten des Biotops verschaffen können. Den Flyer können Sie hier herunterladen.

Wollingster See

Konzept zum Schutz des Wollingster Sees

In den letzten Jahren sorgte der Wollingster See mit seiner seltenen Pflanzenwelt und deren Bedrohung zunehmend für Aufsehen. Über lange Zeit war die Umgebung des Sees durch Heidebauernwirtschaft geprägt. So konnte sich ein typischer Heidesee mit einer speziellen Lebensgemeinschaft ausbilden. Noch zu Anfang dieses Jahrhunderts waren diese Verhältnisse optimal.

Aufgrund der durch den menschlichen Einfluß bedingten landschaftlichen Umgestaltung ergaben sich auch für das Gebiet des Wollingster Sees einschneidende Veränderungen. Diese haben dazu geführt, daß sich das Seewasser zunehmend mit Nährstoffen anreicherte.

Die großflächige Intensivbewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen, die touristischen Nutzungen - besonders in den 50er und 70er Jahren -, die Windabschirmung der Wasseroberfläche durch künstliche auf dem Seeberg angesiedelte Gehölze und der Jungbirkenaufwuchs im entwässerten Beverstedter Moor leisten ein Übriges zum Artenrückgang der seetypischen Vegetation.

Bereits 1926 gab es Bestrebungen den Wollingster See zum Naturschutzgebiet zu erklären. 1932 wurde der See und ein ca. 30 m breiter Uferrandstreifen (insgesamt 9 ha) unter Naturschutz gestellt. 1973 wurde dann noch ein ca. 900 ha großes angrenzendes Gebiet als Landschaftsschutzgebiet (Osterndorfer Moor) ausgewiesen. Unter Schutz gestellt wurde der Wollingster See hauptsächlich wegen seiner Eigenart als tiefer oligotropher (nährstoffarm) See mit seiner besonderen Flora wie z.B. Lobelie (Lobelia dortmanna), Brachsenkraut (Isoetes lacustris) und Strandling (Littorella uniflora). Alle drei Arten sind in ihrem Bestand gefährdet und in der Roten Liste enthalten.

Hinweise auf die zunehmende Eutrophierung (Nährstoffanreicherung) in den letzten Jahren gibt die ständige Zunahme von Pflanzenarten nährstoffreicher Gewässer im Uferbereiches, z.B. der kleinen Wasserlinse am Nordufer. Die auf sandigem Grund siedelnde Lobelien-Gesellschaft droht im Schlamm und unter konkurrenzstarkem Schilf und Torfmoosen zu ersticken.
 

Förderung durch die Europäische Union

Mit Hilfe der Europäischen Union hat der Flecken Beverstedt in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Wollingster See Konzepte zum Schutz des Sees entwickelt. Die Finanzierung wurde durch den Flecken Beverstedt und die europäische Gemeinschaftsinitiative LEADER II ermöglicht.
 

Inhaltliche Schwerpunkte des Projektes

  • Die Erarbeitung von Grundlagen für schonende Pflege- und Restaurierungsarbeiten, dazu wurden verschiedene hydrologischge, chemische und biologische Untersuchungen durchgeführt.  
  • Die Besucherlenkung im Naturschutzgebiet „Wollingster See“ erfolgt durch eine Beschilderung und gezielte Wegeführung, wobei der westliche und nordwestliche Seeuferbereich soll als „Ruhezone“ von der Freizeitnutzung ausgenommen sind. Auf den einzigartigen Charakter des Sees und die Pflegemaßnahmen weist eine Informationstafel hin.
  • Die Verfügbarmachung von Messdaten und Kartenmaterial, z.B. wurden die Uferlinien vermessen und es wurden fixe Messpunkte zur Verfolgung der Verlandungsprozesse und Langzeitbeobachtung der Vorkommen der Lobelien- und Brachsenkrautbestände angelegt. Darüber hinaus wurden sieben Grundwasserpeilbrunnen eingerichtet.


Hilfe vieler Freiwilliger

Der Wollingster See hat inzwischen viele ehrenamtliche Helfer, die sich für seinen Erhalt einsetzen. So wurden in Abstimmung mit der Bezirksregierung unter anderem Abholzungsaktionen im Randbereich des Wollingster See durchgeführt, denn Gehölze unterbinden den für die Wasserbewegung notwendigen Windeinfluß, sorgen für dauernden Nährstoffeintrag und beschatten im Uferbereich die auf Licht angewiesene Lobelien-Gesellschaft. Diese Faktoren fördern unter anderem die fortschreitende Eutrophierung des Sees. Außerdem wurde aus denselben Gründen auf einer Probefläche Schilf gemäht. Eine Beweidung mit Moorschnucken findet zur Pflege der Moorheideflächen statt.

Durch das Abschieben ufernaher Teilbereiche sind neue Buchten entstanden, das angefallene Material wurde außerhalb des Naturschutzgebietes abgelagert. Durch diese Maßnahme wurden dem See direkt Nähr- und Trübstoffe entzogen, die Uferlinie verlängert. Somit wurden Bereiche für die Verbreitung der für den Wollingster See typischen Vegetation geschaffen. Diese Maßnahme sollte insbesondere der Förderung der o.g. seltenen und gefährdeten Arten dienen. Das beim Absinken des Seewasserspiegels in den Buchten neu anfallende Material wurde per Handarbeit abtransportiert, um dem Stoffhaushalt des Sees weitere Nähr- und Trübstoffe zu entziehen.

Dies war ein kleiner Einblick in die vielfältigen Bemühungen für den Erhalt des so seltenen Charakteres des Wollingster Sees. Besonderer Dank gilt dabei der Bezirksregierung Lüneburg und dem Landkreis Cuxhaven als Naturschutzbehörden, dem B.U.N.D. Unterweser, den „Naturfreunden“, dem Förderverein Wollingster See, den ehrenamtlichen Helfern, der Niedersächsischen Lottostiftung und der Europäischen Union.