Klimaschutz

Die aktuelle Klimakrise ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Auch bei uns in der Region werden die Auswirkungen dieser Krise immer deutlicher. Daher hat sich die Gemeinde Beverstedt entschieden, die bisherigen Energie- und Klimasschutzaktivitäten durch den Aufbau eine kommunalen Klimaschutzmanagements zu unterstützen und strategisch weiter zu entwickeln.

Um dieses Ziel zu erreichen wurde zum 1. Dezember 2021 Thomas Hollands als erster Klimasschutzmanager der Gemeinde eingestellt. Gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, ist die Aufgabe des Klimaschutzmanagers, ein integriertes Klimaschutzkonzept zu erarbeiten und erste klimarelevante Maßnahmen umzusetzen. Es sollen dabei Ziele und Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen aufgezeigt werden, die auf lokaler Ebene dazu geeignet sind, die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen oder zu übertreffen.

Die Bekämpfung der Klimakrise ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei deren Lösung alle Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung zusammenwirken müssen. Das Klimaschutzschutzkonzept bietet dabei einen Rahmen, der gemeinsam gestaltet werden kann, wird aber nur die erhoffte Wirkung erzielen, wenn alle mit machen.

Kontakt
Herr Thomas Hollands
Geschäftsbereich III - Bauservice

Tel.: 04747 181-25
E-Mail: hollands@gemeinde-beverstedt.de

Zimmer 112

Die Klimakrise

Die Klimakrise ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Die Kernbotschaft zum Klimawandel lässt sich in nur 5 einfachen Punkten und 20 Worten zusammenfassen:

  1. Er ist real.
  2. Wir sind die Ursache.
  3. Er ist gefährlich.
  4. Die Fachleute sind sich einig.
  5. Wir können noch etwas tun.

Diese Klimakrise hat nichts abstraktes, sie hat konkrete Auswirkungen auf unser heutiges und zukünftiges Leben nur das die Veränderungen schleichend vor sich gehen. Dabei ist es immer wichtig sich vor Augen zu führen, dass Klima nicht gleich Wetter ist, sondern einen grundsätzlichen Zustand beschreibt (früher sagte man stark vereinfacht, Klima ist das gemittelte Wetter der letzten 30 Jahre). Man kann also auch trotz Klimakrise mal frieren, es kann auch schneien und andere Wetterereignisse werden wahrscheinlicher.

Beispiele für potenzielle Auswirkungen der Klimakriese in unserer Region

In Niedersachsen ist die Jahresmitteltemperatur seit dem Jahr 1881, besonders aber seit den 1980ern, um bisher 1,7°C angestiegen. Gleiches gilt für die Mengen mittleren Jahresniederschlags, wenn gleich der Trend schwächer ausgeprägt ist. Dabei konzentriert sich die Zunahme der Niederschlagsmenge vor allem auf die Wintermonate, während es im Frühjahr häufig ungewöhnlich trocken ist. Abhängig von der jeweiligen Region sind diese Effekte unterschiedlich stark ausgeprägt. Im Nordwesten Niedersachsens liegt sowohl der Temperaturanstieg als auch die Zunahme der Niederschlagsmengen etwas über dem Landesschnitt (https://www.umwelt.niedersachsen.de/download/178371). Um die zukünftige Entwicklung dieser aktuellen Trends so gut wie möglich einschätzen zu können, werden Prognosen mit unterschiedlichen Klimaszenarien erstellt, welche zum Beispiel die Entwicklung des Niederschlags und der Jahresmitteltemperatur in Abhängigkeit von unterschiedlichen Treibhausgas-Konzentrationen in der Luft berechnen.  Diese betrachten jedoch meistens so große Gebiete, dass es schwierig sein kann, für eine kleine Region wie die Gemeinde Beverstedt genaue Prognosen abzuwägen, da die räumliche Auflösung der Modelle zu gering ist und sich die verschiedenen Gemeinden so nur schwer voneinander abgrenzen lassen.

Im Klimareport Niedersachsen gibt es ein Modell mit höherer Auflösung (https://www.umwelt.niedersachsen.de/download/132060/Klimareport_). Hier wird Deutschland in zwölf klimatische Regionen eingeteilt, wobei die Gemeinde Beverstedt im „Nordwestdeutschen Tiefland“ liegt. Durch die Nähe zum Meer und den damit einhergehenden maritimen Einfluss ist die Anzahl an Tagen, an denen die Temperatur unter 0°C fällt, in diesem Gebiet von vorneherein geringer als im Rest von Deutschland. Gleichzeitig sinkt die Anzahl dieser sogenannten „Frosttage“ im Schnitt auch schneller im Vergleich zum Bundesdurchschnitt. Für die nächsten Jahrzehnte bis 2050 ist außerdem von einem Temperaturanstieg von bis zu 1,4°C auszugehen, wobei die Temperatur im Herbst voraussichtlich am stärksten ansteigen wird. Gleichzeitig nimmt nicht nur die Jahresdurchschnittstemperatur zu, sondern besonders vereinzelte Hitzetage im Sommer, an denen die Temperaturen auf über 30°C steigen, werden häufiger werden. Es wird ebenfalls häufiger vorkommen, dass die Temperatur in der Nacht nicht unter 20°C sinkt. Ist dies der Fall, spricht man von einer Tropennacht. Diese haben einen erheblichen negativen Einfluss auf das Wohlbefinden und die Schlafqualität.  Je näher sich ein Gebiet an der Küste oder an anderen großen Wasserkörpern befindet, umso mehr werden diese Tropennächte zunehmen, denn das Wasser speichert tagsüber Wärme und fungiert in der Nacht so als eine Art Heizung.

Ebenso wird es, trotz der generellen Zunahme der Niederschlagsmenge, im Sommer in Zukunft noch weniger regnen als bisher und dementsprechend trockener werden, da sich der hinzukommende Niederschlag vor allem in den Wintermonaten ereignen wird. Dies macht sich auch bei der „klimatischen Wasserbilanz“ bemerkbar. Sie beschreibt die Wasserverfügbarkeit des Bodens. Ist diese positiv, so regnet es mehr als wieder verdunsten kann. Ist sie negativ, verdunstet mehr Wasser, als durch Regen wieder nachkommt. Felder müssen somit stärker manuell bewässert werden und der Grundwasserspiegel droht abzusinken. Im ganzjährigen Zeitraum ist die klimatische Wasserbilanz für diese Region typischerweise positiv, da der Niederschlag in den Küstenregionen generell höher ausfällt als im Landesinneren. Im Sommer ist die Wasserbilanz hingegen typischerweise auch hier negativ. Durch den Klimawandel wird die Wasserbilanz sowohl im Winter, als auch im Sommer sinken. Im sowieso schon trockenen Sommer ist im schlimmsten Falle eine Verdopplung des Defizits der klimatischen Wasserbilanz zu erwarten. Dadurch muss in der Zukunft durch künstliche Bewässerungsmaßnahmen immer mehr nachgeholfen werden, da die Böden sonst auszutrocknen drohen.

Die für die Region aber wohl herausforderndste klimawandelbedingte Veränderung stellt der Anstieg des Meeresspiegels dar.  Dieser steigt zum einen durch die abschmelzenden Eismassen (Eisschilde, Gletscher, Eisberge) und zum anderen durch die wärmebedingte Ausdehnung des Wassers und der Veränderung natürlicher Meeresströmungen. Der Wasserpegel steigt sowohl bei Ebbe, als auch bei Flut an. Da er bei der Flut stärker ansteigt, vergrößert sich dementsprechend auch der Tidehub. Für die Flut wurde eine Steigung des mittleren Tidehochwassers von 25 cm in den letzten 120 Jahren festgestellt. Bis zum Ende des Jahrhunderts ist, je nachdem, wie viel Treibhausgas noch freigesetzt wird und welches Klimaszenario dementsprechend eintritt, mit einem weiteren Anstieg von 25 cm bis zu einem Meter zu rechnen. Wie sich dies im Speziellen auf die niedersächsischen Küstengebiete auswirkt, lässt sich nur schwer vorhersagen. Der zuständige Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz und die jeweiligen Deichverbände berücksichtigen die neusten Erkenntnisse zum Meeresspiegelanstieg in ihren Hochwasserschutzmaßnahmen entlang der Küste. https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/hochwasser_kustenschutz/kustenschutz/antworten_auf_haufig_gestellte_fragen/kuestenschutz-und-deichbau-in-niedersachsen-45182.html

Temperatur und Klima

Bremerhaven mit Temperaturen wie in Bordeaux, in Hannover ein ⁠Klima⁠ wie in Béziers in der Nähe von Toulouse, in Köln das gesamte Jahr hohe Temperaturen wie in Split, Kroatien. Vielen Menschen dürfte dieser Gedanke auf den ersten Blick gefallen. Doch was wie ein angenehmes Gedankenexperiment klingt, bedeutet eine enorme Herausforderung für die jeweiligen Regionen und betroffenen Systeme, wie Ökosysteme oder Infrastrukturen. Eine Analyse von Klimadaten (LINK klimatische Zwillingsstädte UBA) zeigt, dass sich die Klimate aller Regionen in Deutschland bereits verschoben haben, so dass viele heute ein Klima aufweisen, das vor 50 Jahren 100 bis 600 km weiter im Südwesten herrschte. So herrschte in Bremerhaven 2015 beispielsweise bereits ein Klima wie es 50 Jahre zuvor fast 400 km weiter Süd-Westlich in Antwerpen der Fall gewesen wäre. Für den Zeitraum 2031-2061 erwartet man Temperaturen, wie sie im Zeitraum zwischen 1961 – 1990 eher für Rennes in der Bretagne mehr als 900 km süd-westlich üblich waren.

Für das Klima in unserer Gemeinde sind in Zukunft ein vergleichsweise geringer bis moderater Temperaturanstieg, der zu weniger Frosttagen führt, zu erwarten, wenn gleich auch mit häufigeren Temperaturextremen als direkt an der Küste. Hinzu kommt eine geringe durchschnittliche Niederschlagsänderung mit deutlich mehr Starkregentagen und einer Tendenz zu feuchteren Wintern (und damit trockeneren Sommern) (LINK Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 für Deutschland)

Meeresspiegelanstieg und Sturmfluten

Laut Meeresspiegel-Monitor des Helmholtz-Zentrums Hereon (LINK Meeresspiegel-Monitor)  wird der Meeresspiegel bei Cuxhaven nach Berechnungen aus dem Jahr 2019 Ende des Jahrhunderts rund 51 cm (strenge Klimasschutzmaßnahmen) bis 85 cm (keine Klimaschutznaßnahmen) höher liegen als im Jahr 2000. Dieser höhere Meeresspiegel bedeuter allerdings auch eine Veränderung der Sturmfluthäufigkeiten. Eine schwere Sturmflut wie 1962 könnte dann in Cuxhaven alle 19 Jahre auftreten. Ein 200-jähriges Ereignis, das eine wichtige Referenz für Küstenschutzmaßnahmen darstellt, könnte dann in einem solchen zukünftigen Klima in Cuxhaven etwa alle 29 Jahre auftreten. Sollten keine Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden und der Meeresspiegel in Cuxhaven um 84 cm steigen, könnte eine schwere Sturmflut wie 1962 rechnerisch alle 6,9 Jahre auftreten. Ein 200-jähriges Ereignis, das eine wichtige Referenz für Küstenschutzmaßnahmen darstellt, könnte dann in einem solchen zukünftigen Klima in Cuxhaven etwa alle 10 Jahre auftreten.

Klimakrise Global

Die gegenwärtige Klimakrise wird durch den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und Meere hervorgerufen (es ganz also lokal auch kälter sein aber insgesamt auf die ganze Erde gesehen, steigen Luft- und Wassertemperatur). Dabei werden sich einige Regionen stärker erwärmen (z.B. die Arktis und Europa) und andere weniger.

Diese Erwärmung ist eine menschengemachte Erwärmung, die eine Folge der Treibhausgasemissionen sind, die seit Beginn der Industrialisierung durch die Nutzung von Kohle, Öl und Gas, so wie nicht-nachhaltiger Forst- und Landwirtschaft entstanden sind. Diesen Erwärmungseffekt durch Treibhausgase nennt man Treibhauseffekt .

Der Weltklimarat erwartet in seinem aktuellen Bericht vom Frühjahr dieses Jahrs, dass die globale Erwärmung bis zum Ende des 21. Jahrhunderts sehr wahrscheinlich 1,0 °C bis 1,8 °C erreichen wird, unter der Annahme, dass wir sehr strenge Klimaschutzmaßnahmen umsetzen. Im Falle mäßiger Klimaschutzbemühungen wie dies derzeit der Fall ist erwartet der Rat globale Durchschnittstemperaturen von 2,1 °C bis 3,5 °C, und für den Fall, dass wir auch diese mäßigen Bemühungen nicht ernsthaft verfolgen 3,3 °C bis 5,7 °C. Mit der bis 2020 umgesetzten Klimaschutzpolitik steuert die Welt auf eine Erwärmung von ca. 3,2 °C bis zum Jahr 2100 zu, bei einer Abkehr von den derzeitigen Technologie- und Klimaschutztrends oder einer höheren Klimasensitivität ist jedoch auch eine Erwärmung von mehr als 4 °C möglich.

Mit der bis 2020 umgesetzten Klimaschutzpolitik steuert die Welt auf eine Erwärmung von ca. 3,2 °C bis zum Jahr 2100 zu, bei einer Abkehr von den derzeitigen Technologie- und Klimaschutztrends oder einer höheren Klimasensitivität ist jedoch auch eine Erwärmung von mehr als 4 °C möglich. Die Internationale Energieagentur beziffert im World Energy Outlook 2021 unter den Annahmen des derzeitigen Politik den Temperaturanstieg auf 2,6 °C. (Gekürzt überarbeitet aus Wikipedia)

Die Mitarbeiter des Projektes www.klimafakten.de haben den aktuellen Wissensstand in einem informativen Video zusammengestellt:

https://youtu.be/8CuqAN1z0Pk

1,5°C oder 2°C ist das nicht kleinlich?

Ein halbes Grad Celsius - das klingt nach wenig. Wenn es heute ein halbes Grad wärmer oder kühler ist als gestern, merken wir das kaum. Doch bei der mittleren Erdtemperatur, dem in der Wissenschaft üblichen Maß für den Klimawandel, zählt jedes Zehntelgrad. Weil die Erdmitteltemperatur lokale Messdaten aus der ganzen Welt zu einem globalen Durchschnitt zusammenzieht, sind 0,5 °C dort ein großer Unterschied. Umgekehrt hat diese klein klingende Veränderung der weltweiten Durchschnittstemperatur für einzelnen Weltgegenden oder kurzzeitige Temperaturspitzen durchaus große und weitreichende Folgen. Dieser Unterschied wurde von den Redakteuren der Webseite www.klimafakten.de anschaulich aufbereitet -> https://www.klimafakten.de/sites/default/files/downloads/klimafakten1komma5gradvs2grad.pdf

Literaturtipps

Über das Klima wird viel geschrieben – vieles eher trocken und theoretisch, anderes sehr anschaulich. Hier ein paar Literaturtipps, die Wissensdurst stillen können. Diese und weitere Bücher sind auch in der Klimabibliothek des Klimaschutzmanagers im Rathaus auszuleihen.

Deutschland 2050

„Deutschland 2050: Wie der Klimawandel unser Leben verändern wird“ ist ein Sachbuch der Journalisten Nick Reimer und Toralf Staud, dass im Mai 2021 im Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen ist. Sie zeigen darin, was die komplexen Forschungsergebnisse konkret bedeuten. Es stellt die Auswirkungen des Klimawandels auf das Leben in Deutschland aus der Perspektive des Jahres 2050 umfassend dar. Besonders spannend finde ich an diesem Buch zwei Aspekte: (1) es veranschaulicht, welche Lebensbereiche die Veränderung unseres Klimas hier in Deutschland im Jahr 2050 wie beeinflussen wird und (2) es macht klar, dass wir das Klima 2050 kaum mehr ändern können, dass wir jedoch noch beeinflussen können, wie es danach weiter geht. Auch wenn das Thema an sich schwere Kost ist, ist es gut zu lesen und eine wahre Inspirationsquelle. Im Buchladen um die Ecke ist es für 18€ zu haben, bei der Bundeszentrale für Bildung derzeit auch für 4,50€. Alternativ kann das Buch beim Klimaschutzmanagment der Gemeinde ausgeliehen werden.

Wütendes Wetter

Wenn eine Naturkatastrophe passiert, sei es nun eine Dürre, eine Sturmflut, eine Überschwemmung ist es leicht ein Einzelereignis zu sehen. Jahrzehnte lang, haben so die größten Klimasünder Verantwortung für die immer häufiger werdenden Unwetter, Feuer, Naturkatastrophen von sich gewiesen. Ein Zusammenhang mit der Klimakrise in der wir uns befinden und die sie und wir mitverursachen, ließ sich einfach nicht nachweisen. Die Situation veränderte sich ein wenig mit dem Welt-Wetter-Zuordnungsprojekt in dem untersucht wurde, ob eine bestimmte Wettersituation auf den Klimawandel zurück zu führen sei. Eine der Hauptfiguren dieses Projektes ist Friederike Otto, die in ihrem Buch „Wütendes Wetter“ diese Untersuchungen schildert. Was ich besonders beeindruckend finde ist der Nachweis von Verantwortlichkeiten zum einen und zum anderen die Erkenntnis, wie tief wir schon in dieser Klimakrise drinstecken. Das Buch kann auf Nachfrage beim Klimaschutzmanagement der Kommune ausgeliehen werden.

Weitere Publikationen auf der Seite der Bundeszentrale für Politische Bildung

Die Bundeszentrale für Politische Bildung bietet eine Vielzahl von Informationsprodukten zum Thema Klimawandel (https://www.bpb.de/themen/klimawandel/?field_filter_format=all&field_tags_keywords[0]=-1&d=1 ) (u.a. auch verschiedene aktuelle „Klima“-Bücher wie das o.g. Deutschland 2050 in Lizenz gedruckt und damit deutlich günstiger) an.

Im vergangenen Jahr erschien zudem eine neue Ausgabe der „Informationen zur Politischen Bildung“ zum Thema Klima. (https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/klima-347/ ) und bereits 2019 eine Ausgabe des bpb-Jugendheftes „fluter“ (https://www.fluter.de/heft70 )

Klimaschutzkonzept

Ein integriertes Klimaschutzkonzept ist der Versuch eine Antwort darauf zu geben, wie wir als Gemeinde dazu beitragen können, einen Weg aus der Klimakrise zu finden und das rapide Ansteigen der Erdmitteltemperatur zumindest abzubremsen.

Dabei wird untersucht, wo die Gemeinde bzgl. des Ausstoß von Treibhausgasen steht und welcher Aufwand nötig wäre um ein bestimmtes Treibhausreduktionsziel zu erreichen. Dieses kann den Klimazielen der Bundesregierung (Treibhausgasneutralität bis 2045) entsprechen oder darüber hinaus gehen (verschärft werden).

Das integrierte Klimaschutzkonzept wurde vom Gemeinderat der Gemeinde Beverstedt in seiner Sitzung vom 22. Mai 2023 mit großer Mehrheit beschlossen. Das beschlossene Konzept besteht aus zwei Bänden: der Bestandsaufnahme und dem Maßnahmenkatalog

Bestandsaufnahme Daten und Zahlen

Um Maßnahmen für die Zukunft planen zu können, muss man die Ausgangslage kenne. Neben der Bevölkerungs-, Siedlungs- und Wirtschaftsstruktur werden u.a. auch Informationen zur räumlichen Einordnung und zum Mobilitätsverhalten zusammengestellt. Diese Informationen sind nötig um den Endenergieverbrauch und die Treibhausgasemissionen die auf dem Gemeindegebiet entstehen, besser einordnen zu können und Handlungsfelder zu erkennen.

Die vollständige Bestandsaufnahme inklusive Energie- und Treibhausgasbilanz sind in Band 1 des Klimaschutzkonzeptes enthalten

Die Energie- und Treibhausgasbilanz

Die Energie und Treibhausgasbilanz ist das Kernstück der Bestandsaufnahme. Zur einfacheren Analyse werden alle Treibhausgase in CO2-Äquivalente umgerechnet, das heißt in die Menge CO2, die nötig wäre um die Erwärmung durch das jeweilige Treibhausgas nachzubilden. So hat Methan beispielsweise eine 25 Mal stärkere Treibhausgaswirkung als CO2. Es wird also die fünfundzwanzigfache Menge CO2 benötigt um den Treibhausgaseffekt des Methans nachzubilden. Der Großteil der gesamten CO2-Äquivalente der Gemeinde Beverstedt, also der verschiedenen Treibhausgase deren Klimawirkung im Verhältnis zu der Klimawirkung von CO2 berechnet wird, wird durch Wärme (ca. 45%) und verkehrsbedingten Kraftstoffeinsatz (ca. 41%) verursacht. Letzterer wird zum Großteil durch Privathaushalte ausgemacht.

Der Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch lag im Jahr 2019 rein rechnerisch bei 31%, hauptsächlich durch Biomasse und Windkraftwerke generiert. Dies entspricht in etwa dem niedersächsischen Durchschnitt, liegt aber deutlich über dem gesamtdeutschen Durchschnitt von 17%. Der Wärmeverbrauch wird zu etwa 15% von erneuerbaren Energien gedeckt. Dies entspricht dem deutschen Durchschnitt und übersteigt den niedersächsischen Durchschnitt um 7%.

Im Jahr 2019 sind durch die Energieversorgung in der Gemeinde Beverstedt etwa 81.300 Tonnen CO2-Äquivalente entstanden. Damit ergibt sich für jede*n Einwohner*in eine Pro-Kopf-Emission von 6 Tonnen CO2-Äquivalente im Jahr 2019. Sowohl im Landes- als auch im Bundesvergleich liegt die Gemeinde Beverstedt damit etwas über 2 Tonnen unter dem Durchschnitt, was jedoch auf den vergleichsweise kleinen Wirtschaftssektor der Gemeinde zurückzuführen ist. Der Gesamtausstoß an CO2-Äquivalenten ist hierbei rückläufig und hat seit 2017 um etwa 5% abgenommen, was größtenteils auf eine Reduktion des Stromverbrauchs zurückzuführen ist.

Potenziale und Szenarien

Mit dem novellierten Bundesklimaschutzgesetz von 2021 wurde festgeschrieben, dass Deutschland bis 2045 treibhausgasneutral sein soll. Zusätzlich wurde ein Sachverständigenrat eingesetzt, der die Fortschritte in den einzelnen Sektoren bewertet und ggf. Sofortprogramme einfordert, falls die Fortschritte zu klein ausfallen sollten.

Zwischenziele sind dabei unter anderem die Senkung des Treibhausgas-Ausstoßes um 65% bis 2030 und um 88 % bis 2040 im Vergleich zum Jahr 1990 (https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/klimaschutzgesetz-2021-1913672).  In den nächsten Jahren werden weitere Reduktionsvorgaben hinzukommen, welche zeitliche Zwischenschritte bilden oder sektorspezifisch ausgelegt sind. Die aktuellen Klimaschutzziele der Gemeinde Beverstedt orientieren sich derzeit an diesen Zielen. Um Treibhausgasneutralität zu erreichen, reicht es dabei nicht, auf Erneuerbare Energien umzustellen, gleichzeitig müsste der Energiebedarf innerhalb der Gemeindegrenzen beinah halbiert werden, um den Energiebedarf für das Gemeindegebiet und darüber hinaus überhaupt realistisch mit Erneuerbarer Energie versorgen zu können. Das Senken des Verbrauchs durch Effizienzsteigerung (LED, Dämmung, etc.) und Verhaltensänderung („der letzte macht das Licht aus“) muss daher mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien Hand in Hand gehen. Die Möglichkeiten zur Wiederaufnahme (Senken z.B. Aufforstungen, Wiedervernässung von Mooren, …) und Einspeicherung von CO2 werden benötigt um nicht vermeidbare Restemissionen (residuale Treibhausgasemissionen) zu kompensieren.

Maßnahmenkatalog

Zur Erreichung der spezifischen Klimaschutz- und Energiesparziele in der Gemeinde ist ein Maßnahmenkatalog mit verschiedenen Aktionen und Verbesserungsmaßnahmen erarbeitet worden.  Dabei geht es sowohl um Bemühungen der Gemeinde, ihre eigenen Gebäude und Prozesse in dieser Hinsicht zu optimieren, als auch um Veranstaltungen, Tipps und Beratungsmöglichkeiten für alle Einwohner*innen der Gemeinde. Zu diesen Beratungsmöglichkeiten zählt unter anderem die Beratung zu Verhaltensänderungen in neuen Lebensabschnitten. Diese richtet sich gezielt an Menschen, die gerade mitten in oder vor einem großen Umbruch stehen (z.B. Umzug, erste eigene Wohnung, erstes Kind, etc.) und ihren Lebensstil gleichzeitig nachhaltiger und klimafreundlicher gestalten wollen, da diese Veränderungen leichter fallen, wenn zeitgleich andere, größere Veränderungen bevorstehen. Maßnahmen wie zum Beispiel das Energiesparen bringen hierbei auch eine finanzielle Entlastung. Zudem soll es beispielsweise Infoabende zum Thema Photovoltaikanlagen auf Privatdächern geben, an denen Interessierte Informationen bekommen und sich mit anderen vernetzen können.

Auch die Gemeinde selber plant auf ihren kommunalen Liegenschaften Photovoltaikanlagen zu installieren, soweit dies möglich ist. Allein durch eine Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Klärwerks können in etwa 50.000 kWh/a Solarstrom generiert werden. Der Rest des Strombedarfs, welcher nicht über die Eigenproduktion gedeckt werden kann, soll durch Ökostrom aufgestockt werden.

Weitere Maßnahmen fallen zum Beispiel im Bereich Mobilität an. Der ÖPNV bietet gerade für Senior*innen eine sichere Mobilitätsform, ist aber aufgrund von unterschiedlichen Tarifzonen für Menschen, die hiermit nur wenig Erfahrungen haben, relativ komplex. Der VBN (Verkehrsbund Bremen/Niedersachen) bieten hierfür ein spezielles Mobilitätstraining für Senioren*innen an, was den Umstieg auf die klimafreundlicheren öffentlichen Verkehrsmittel erleichtern soll. Des Weiteren sollen die Busverbindungen zu den Bahnhöfen, in die Nachbargemeinde Hagen, nach Bremerhaven, sowie die Fahrzeiten und die Strecken des Anrufsammeltaxis erweitert werden, um den ländlichen ÖPNV für alle attraktiver zu machen

Neben der vermehrten Nutzung des ÖPNVs bieten auch Radwege eine klimafreundliche Alternative zu Autos. Bei den Klimaschutzmaßnahmen der Gemeinde sollen hier Radwegen, welche die einzelnen Ortsteile auf kurzmöglichstem Weg miteinander verbinden, eine besondere Priorität eingeräumt werden. Diese sollen zusammen mit dem Jugendforum und weiteren interessierten Einwohner*innen ausgekundschaftet und gegebenenfalls erneuert werden. Gleichzeitig sollen an Bahnhöfen sicherere, abschließbare Abstellorte für Fahrräder geschaffen werden, ebenso wie mehr Anschließmöglichkeiten für Fahrräder innerorts.

Es wird ebenfalls das Ziel verfolgt, die Gemeinde durch Bepflanzung grüner zu machen. Dies bezieht sich sowohl als Bäume, als auch auf vertikale Begrünung und Dachbepflanzung. Neben den günstigen Klimaauswirkungen von Pflanzen können sie ebenfalls dafür sorgen, im Sommer ihre Umgebung zu kühlen und, insofern sie auch auf Dächer angebracht sind, das Obergeschoss in Wohnungen und Häusern auf einer moderaten Temperatur zu halten. Zudem können sie die Folgen von Starkregen abschwächen und bieten einen ökologischen Rückzugsort für viele verschiedene Lebewesen.

Der vollständige Maßnahmenkatalog ist in Band 2 des Klimaschutzkonzeptes enthalten.

Mach mit

Klimaschutz macht nicht ein einzelner Klimaschutzmanager ;-)

Erste-Hilfe-Koffer Energiesparen

Klimaschutz ist Treibhausgaseinsparung. Sei es durch die verstärkte Nutzung von erneuerbaren Energien, der effizienteren Nutzung vorhandener Energie durch bessere Dämmung oder effizientere Technik (Licht und Wärme) oder durch Verhaltensänderung, so dass Energie nur verbraucht wird, wenn es wirklich nötig ist. Angesichts der steigenden Energiekosten in den letzten Jahren lohnt es sich nicht „nur“ mit Blick auf die kommenden Generationen, sondern auch direkt finanziell. Dabei gibt es sowohl allgemeine Tipps und Tricks auf den Seiten verschiedener Behörden und Agenturen wie auch konkrete mehr oder weniger individuelle Beratungsangebote seitens der Klimaschutz- und Energieagenturen, des Stromspar-Checks oder der Verbraucherzentralen.

Teilweise direkt umsetzbare Ratschläge für den eigenen Haushalt haben z.B. die Niedersächsischen Energie- und Klimaschutzagentur ( https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/themen/klimaschutz/Energiesparen-haushalt_.php), das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf ihrer Webseite Energiewechsel (https://www.energiewechsel.de ) und die Verbraucherzentrale auf Ihrer Webseite zur Energieberatung (https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/energie-sparen/ ) zusammengestellt. Weitere Tipps sind auf der Webseite der gemeinnützigen GmbH CO2Online aufgeführt: https://www.co2online.de/energie-sparen/

Wer sich darüber hinaus informieren möchte, für den steht eine Vielzahl zusätzlicher Informations-, Veranstaltungs- und Beratungsangebote zur Verfügung.

Vor Ort

Wer eine persönliche Energiesparberatung vor Ort wünscht, hat hierfür mehrere Angebote zur Auswahl. Für alle Eigentüm*innen, die Ihren Wohnraum selber nutzen, bietet die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen in Zusammenarbeit mit ausgewählten Schornsteinfegern und Energieberatern eine kostenfreie Energiespar-Beratung an. Unter Energiespar-Beratung für private Wohngebäude stehen weitere Informationen zu dem Beratungsangebot zur Verfügung und man kann man überprüfen, welche Berater im Landkreis Cuxhaven für das Kostenlose Beratungsangebot zur Verfügung stehen und direkt Kontakt aufnehmen. Die Beratung dauert etwa 90 Minuten und ist kostenfrei.

Speziell für Einkommensschwache Haushalte bietet sich die Vor-Ort Beratung von Stromspar-Check an. Die Beratung besteht aus drei Besuchen. Bei einem ersten Besuch wird eine Bestandsaufnahme gemacht, bei der Energiesparpotenzial analysiert und eine erste Beratung durchgeführt wird. Bei einem zweiten Besuch werden auf Grundlage der Bestandsaufnahme, für den Haushalt kostenlos günstige Materialien zur Reduktion des Energie- und Wasserverbrauchs im Wert von bis zu 70€ mitgebracht und eingebaut (z.B. LED-Lampen, Durchflussbegrenzer, Thermometer, …). Bei einem letzten Besuchstermin nach einem Jahr wird betrachtet, wieviel Energie man durch die Maßnahmen einsparen konnte. So tut man nicht nur etwas für das Klima sondern entlastet gleichzeitig die Haushaltskasse. Der Stomspar-Check ist ein gemeinsames Projekt von Caritas und dem Bundesverband der deutschen Energieagenturen. Vor Ort wird der Strospar-Check vom Förderwerk Bremerhaven betreut. Einen Termin für einen Hausbesuch kann man telefonisch unter (04 71) 30 94 26 58 oder über E-Mail unter ssc@foerderwerk-bremerhaven.de vereinbaren.

Bei komplizierteren Fragestellungen steht auch die Verbraucherzentrale für einen Vor-Ort-Besuch zur Verfügung. Hier wird ein Energieberater über die Verbraucherzentrale beauftragt. Diese Beratung ist nicht kostenlos. Für die Beratung wird ein Eigenanteil von derzeit 30€ berechnet. Kontakte und Ansprechpartner hierzu finden sich unter: https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/

Alternativ oder für weitergehende Beratungen findet man entsprechende Experten auf der Seite https://energie-experten.net/ der Bremer Klimaschutz und Energieagentur (energiekonsens) und auf der Seite  https://www.energie-effizienz-experten.de/ der Deutschen Energieagentur (dena).

Energiesparkiste – ausgeliehen, angeschaut und angepackt

Seit dem 10. Januar 2024 bietet die Gemeinde zwei Energiesparkisten zur kostenlosen Ausleihe an. Die Energiesparkisten enthalten eine Wärmebildkamera, 6 Strommessgeräte, 3 kombinierte Thermo-/Hygrometer, Heizungsentlüftungsschlüssel und vielfältiges Informationsmaterial inkl. 2 Energiesparbücher.

Wer das Thema Energiesparen in seinem Haushalt erstmal selbst angehen möchte, kann dies mit der Energiesparkiste tun. Die Energiesparkiste ersetzt keine professionelle Energieberatung, kann aber helfen, erste mögliche Einsparpotenziale und Handlungsfelder zu identifizieren.

Die Kisten können beim Klimaschutzmanager der Gemeinde Beverstedt, Dr. Thomas Hollands, ausgeliehen werden: hollands@gemeinde-beverstedt.de, T 04747 181-25.

Individuelle Online-, Telefon- und Geschäftsstellenberatung

Manchmal muss es kein Vor-Ort-Termin sein, sondern einfach nur eine persönliche Beratung. Auch hier gibt es Angebote, abhängig von den persönlichen Bedürfnissen. So gibt es sowohl Onlineberatungsangebote, wie auch Telefonberatungen und Beratung in den Geschäftsstellen.

Online - Beratung
Telefon-Beratung
In der Geschäftsstelle
Webinare

Webinare decken eine Vielzahl von Themen in den Bereichen Energiesparen, Energetische Sanierung und Erneuerbare Energien ab. Über das Internet kann man so bequem von zuhause die verschiedensten Angebote wahrnehmen und sich weiterbilden.  Neben der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/energieberatung/hauseigentuemer/index.php die regelmäßig Angebote zu Themen wie Photovoltaik, Heizen, Energiesparen und Wärmepumpen anbietet, bieten auch die Energieberatung der Verbraucherzentrale ähnliche Webinare Online an https://verbraucherzentrale-energieberatung.de/veranstaltungen/

Links und Tipps
Veranstaltungen

Hier finden Sie Veranstaltung der Gemeinde Beverstedt zum Thema Energiesparen wenn es denn etwas gibt

Aktuelle Projekte

In den letzten Jahren hat die Gemeinde Beverstedt verschiedene Projekte im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit umgesetzt oder begonnen.

Einstellung eines Klimaschutzmanagers

KSI: Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes und Schaffung einer Stelle für Klimaschutzmanagement für die Gemeinde Beverstedt

Integriertes Klimaschutzkonzept für die Gemeinde Beverstedt

Die Gemeinde Beverstedt erarbeitet derzeit ein Integriertes Klimaschutzkonzept, um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein. Die Verwaltung wird dabei fachlich unterstützt von der target GmbH aus Hameln, einem Projektierungsbüro mit langjähriger Erfahrung in diesem Bereich.

Der Klimawandel ist spürbar.

Starkregen, Dürren, Orkane, Überflutungen – der von Menschen gemachte Klimawandel mit seinen teils verheerenden Auswirkungen ist Fakt. Verantwortlich dafür ist vor allem die Art der Energieerzeugung: Bei der Verbrennung der fossilen Rohstoffe Kohle, Erdöl und Erdgas werden Treibhausgase freigesetzt, die weltweit zu einer Veränderung des Klimas führen. Dabei trifft es ausgerechnet die ärmsten Länder der Welt am härtesten, die kaum zum Klimawandel beitragen. In Deutschland ist die Durchschnittstemperatur im Vergleich zur vorindustriellen Zeit bereits um 1,6 °C gestiegen.

Die Zeit drängt: Klimaschutz jetzt

Im Jahr 2015 hat die weltweite Staatengemeinschaft im Pariser Klimaabkommen vereinbart, den durchschnittlichen Temperaturanstieg auf unter 2 °C bzw. möglichst auf 1,5 °C zu begrenzen. Davon sind wir zurzeit weit entfernt. Um die genannten Ziele zu erreichen, müssen die Treibhausgasemissionen drastisch reduziert oder ganz vermieden werden. So sollen bis zum Jahr 2030 in Deutschland 65 Prozent weniger Treibhausgase freigesetzt werden als 1990. Bis dahin sind nur noch acht Jahre Zeit. Das ist jedoch keine Frage der technischen Möglichkeiten – die erneuerbaren Energien sind schon seit Jahren marktreif und mittlerweile günstiger als konventionelle –, entscheidend sind der politische Wille und dessen zügige Umsetzung, um das Machbare auch zu machen.

NKI fördert bundesweit Klimaschutzprojekte

Das Bundesumweltministerium fördert mit der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) Klimaschutzprojekte, darunter auch die Erstellung von Klimaschutzkonzepten und die Verankerung eines Klimaschutzmanagements in Kommunen.

Die Förderung wird umgesetzt vom Projektträger Zukunft – Umwelt – Gesellschaft gGmbH (ZUG).

 

Vorhaben:

KSI: Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes und Schaffung einer Stelle für Klimaschutzmanagement für die Gemeinde Beverstedt

Förderkennzeichen: 67K17979

Eckpunkte in der Bauleitplanung

Nach einem guten halben Jahr Beratungszeit hat der Rat am 19.12.2022 die Eckpunkte in der Bauleitplanung beschlossen.

Aus einer Vorlage der Gruppe SPD/Grüne entstand ein fraktionsübergreifendes Eckpunktepapier, dass die Leitplanken für die Entwicklung künftiger Baugebiete in Beverstedt festsetzen soll. Neben Aspekten des Klimaschutz werden dort auch Leitplanken für weitere Themenfelder wie z.B. Bodennutzung, Verkehr und Natur festgelegt.

Die Eckpunkte der Bauleitplanung können als *.pdf in der am 19.12.2022 beschlossenen Fassung hier heruntergeladen werden

Photovoltaik auf Kommunalen Gebäuden

Dem französischen Schriftsteller Victor Hugo wird zugeschrieben, dass er gesagt habe:
„Nichts auf der Welt ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.“

Bei der Frage der Photovoltaik auf kommunalen Gebäuden war es letztes Jahr so weit. Die AG Nachhaltigkeit (-> KommNN) formulierte als Maßnahme, den Wunsch das Klärwerk mit Photovoltaik zu versorgen, die Verwaltung gab eine von der Klimaschutz- und Energieagentur geförderte Impulsberatung Solar https://www.klimaschutz-niedersachsen.de/energieberatung/kommunen/impulsberatung-solar.php für das Klärwerk und den Komplex Grundschule Lunestedt (Grundschule, Turnhalle, Freibad) in Auftrag und die Gruppe CDU/FDP beantragte die kommunalen Liegenschaften auf ihre Eignung für PV-Anlagen zu prüfen.  Die Ergebnisse der Impulsberatung durch Herrn Zöller vom Ingenieurbüro Schimweg zeigten klar auf, dass sich sowohl für das Klärwerk als auch für den Komplex Grundschule Lunestedt die Errichtung von PV-Anlagen sowohl wirtschaftlich als auch aus Klimaschutzsicht anbieten würden (ggf. Links zu den Impulsberatungen). Diese Anlagen sollen nun im Laufe des Jahres geplant und im Anschluss errichtet werden

Im Jahr 2023 wird die Gemeindeverwaltung nun in einem nächsten Schritt weitere 30 Gebäude auf ihre Eignung für Photovoltaik untersuchen. Dabei gilt es neben der Dachausrichtung und Sonneneinstrahlung auch Aspekte wie Strompreis, Eigenstromanteil und Wirtschaftlichkeit im Auge zu behalten.

KSI: Umrüstung der Innenbeleuchtung auf LED-Technik in der Grundschule Beverstedt


Informationen über die Umrüstung der Innenbeleuchtung auf LED-Technik in den Grundschulen der Gemeinde Beverstedt finden Sie hier.

KSI: Sanierung von Teilen der Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Beverstedt


Informationen über die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Beverstedt finden Sie hier.